Kapitel 48: Seltsame Gegebenheiten
„Hier Exogruppe Alpha Führer, nähern uns Zielobjekt. Erbitten Genehmigung für weiteres Vorgehen.“ Meldete Hauptmann Scotts während er und seine Einsatzgruppe sich dem ordentlich zusammengeschossen wirkenden Wrack eines VVR Schiffes näherten. „Bestätigt Exogruppe Alpha, fahren sie fort. Wenden Sie dabei so wenig Gewalt wie möglich an, das Ziel ihrer Mission ist die Informationsbeschaffung, der Großadmiral hat diesen Informationen dabei hohe Priorität zugestanden, vergessen Sie das nicht.“ Antwortete Leutnant Navarys der an Bord der Stolz von Acharrus das Kommando über die Marineinfanterie innehatte. „Verstanden Sir, wir passen schon auf.“ Antwortete Hauptmann Scotts zuversichtlich, der Zustand des Wracks machte es unwahrscheinlich das sie auf all zu harten Widerstand treffen würden der den Einsatz von Massiver Gewalt notwendig machte, falls sich überhaupt noch Besatzungsmitglieder an Bord befanden, es war ebenso gut möglich das alle überblenden längst mittels Rettungskapseln evakuiert hatten und in diesem Moment auf der Oberfläche des Planeten von der weniger Begeisterten Bevölkerung aufgegabelt wurden. Als er dann die Hülle des Ziels erreicht hatte, stellte der Hauptmann zuerst einmal fest dass seine Magnetischen Stiefel offenbar auf der Hülle hafteten. „Scheint als wäre die Volksgarde nicht so fortschrittlich wie die anderen Mitglieder der Union.“ Dachte er sich dann, Schließlich waren die Hüllen von Schiffen der Solari Föderation und der Republik Centauri nicht Magnetisch, da kein Eisen in ihrer Herstellung verwendete wurde. Stattdessen wurden den Hüllen dieser Schiffe aus einer Komposit Legierung gefertigt die eine wilde Mischung aus Synthetischen Polymeren und Titan war, jedenfalls soweit Hauptmann Scotts das wusste schlussendlich war er ja kein Fachmann in Sachen Hüllenarchitektur sondern Soldat.
Nachdem der Hauptmann und seine Truppe sich dann mithilfe ihrer Magnetstiefel auf der Hülle fest gesetzt hatten meldete er Vorschriftskonform: „Hier Exogruppe Alpha Führer. Haben Hüllenkontakt hergestellt, suchen sicheren Zugang in das Innere des Wracks.“, „Verstanden Exogruppe Alpha, seien Sie vorsichtig, wir wissen nicht ob Schiffe der Volksgarde über Automatische Enterabwehrsystem verfügen.“ Antwortete Leutnant Navarys umgehend, wie jeder gute Offizier legte er gesteigerten Wert darauf dass seine Untergebenen Gesund und Munter von ihren Einsätzen zurückkehrten. „Verstanden Sir, wir Rücken langsam vor.“ Bestätigte Hauptmann Scotts dann. Ehe er auf den Trupp internen Kanal wechselte und meinte: „Langsam vorrücken. Spezialist: setzen Sie ihre Spürdrohne ein um nach eventuellen Gefahrenquellen zu suchen.“, „Setze Spürdrohne ein.“ Quittierte Spezialist Calas umgehend. „Dann wollen wir mal.“ Dachte sich Hauptmann Scotts dann und folgte seinen Truppen die langsam in Richtung einer der Luftschleusen vorrückten. Dabei nutzten Sie die Abtastungen der Schiffe aus dem voran gegangenen Gefecht zur Orientierung um zu wissen wo sie nach den Luftschleusen oder alternativen Zugängen in das Schiffsinnere suchen mussten. „Sieht übel aus, die haben ordentlich eingesteckt.“ Stellte Spezialist Calas dann fest während er den Blick über die von Einschlägen vernarbte Hülle gleiten ließ. Als Hauptmann Scotts dem Blick seines Untergebenen folgte sah er dann auch das gewaltige Loch im Rumpf das wohl von einem glatten Durchschuss stammte. „So haben Sie es gewollt. Niemand legt sich ungestraft mit der Kaiserlichen Marine an.“ Erwiderte Hauptmann Scotts kaltschnäuzig und Schulterzuckend auch wenn das niemand unter der Luftdichten Rüstung sehen konnte. „Nun streng genommen haben die sich ja nicht mit der Kaiserlichen Marine, sondern diesen Religiösen Spinnern da untern angelegt.“ Stellte dann einer der anderen Soldaten aus der Gruppe fest. „Spielt das eine Rolle? Sie haben sich in einem Krieg für eine Seite entschieden und es war die Falsche.“ Erwiderte Hauptmann Scotts umgehend. „Nein tut es nicht Sir.“ Stimmte der Soldat dem Hauptmann dann zu.
Wenig später erreichte der Trupp dann eine der Luftschleusen des Schiffes die zur Freude von Hauptmann Scotts einen unbeschädigten Eindruck machte. „Spezialist, kriegen Sie die auf?“ fragte er dann. „Kommt drauf an. Ich werde sehen was ich tun kann Sir.“ Antwortete Spezialist Calas ehe er sich an der Schleusen Kontrolle zu schaffen machte. Aufgrund den häufigen Antipiraterie Operationen der Kaiserlichen Marine waren die Soldaten ausgesprochen gut darauf vorbereitet sich zutritt zu fremden Schiffen zu verschaffen ohne allzu weitreichende Schäden zu verursachen. „Soll das ein schlechter Witz sein? Analoge Schließmechanismen, wer benutzt den noch sowas…“ murmelte Spezialist Calas dann ehe das äußere Schleusenschott sich etwas rucklig aber ansonsten ohne Probleme zu machen öffnete. „Gute Arbeit Spezialist, Vorwärts Männer!“ meinte Hauptmann Scotts dann, er wusste das die Zeit gegen sie Arbeitete, immerhin war es mehr als wahrscheinlich das auch die Volksgarde über Sicherheitssysteme verfügten welche die Speicher des Bordcomputers löschten oder gar Physisch Zerstörten sobald sie eine schwere Kompromittierung der Bordsicherheit registrierten. Innerhalb kürzester Zeit hatte sich der Trupp dann im inneren der Schleusenkammer in Position gebracht und wartete darauf das eben jene den Druckausgelich abgeschlossen hatte der vollautomatisch ausgeführt wurde sobald sich das äußere Schleusenschott geschlossen hatte. Kaum hatte sich dann das innere Schott auch nur eine spalt wie geöffnet rollte einer der Soldaten mit einem geübten Schwung seines Handgelenkes eine Blendgranate in den dahinter lügenden Korridor um eventuelle Verteidiger Kampfunfähig zu machen. Der Wurf der Granate war dabei so zeitlich abgestimmt dass sie detonierte sobald das Schott weit genug geöffnet war um die Soldaten feindlichem Feuer zu exponieren.
„Vorwärts!“ Befahl Hauptmann Scotts dann nachdem die Granate Explodiert war. Er selbst und seine Untergebenen waren vor Auswirkungen dabei durch ihre Vollvisiere geschützt die über automatisch reagierende Lichtfilter verfügten um den Effekt von Blendgranaten zu negieren. „Sicher!“ hallte umgehend darauf die Meldung der Soldaten durch die Sprechverbindung, schließlich befanden sich in dem Korridor in welchen die Schleuse führte keine Feindlichen Soldaten. „Spezialist?“ fragte Hauptmann Scotts dann. „Spürdrohne unterwegs Sir.“ Quittierte Spezialist Calas umgehend. „Standardformation und vorrücken!“ befahl Hauptmann Scotts dann während er mit einem Auge den improvisierten Deckplan studierte der aus den Abtastungen der Flotte und den Aufklärungsdaten der Drohne generiert und beständig aktualisiert wurde und in diesem Moment auf der Innenseite seines Visors projiziert wurde. „Sieht bislang sauber aus, vielleicht haben wir Glück.“ Stellte Spezialist Calas dann nach einigen weiteren Minuten fest. „Oder aber sie haben sich alle an Neuralgischen Punkten verschanzt um uns in einen Flaschenhals zu zwingen.“ Erwiderte Hauptmann Scotts umgehend, wenn er in all den Jahren seiner Zugehörigkeit zur Acharranischen Marineinfanterie eines gelernt hatte dann das man sich nie in falscher Sicherheit wiegen konnte so lange man sich auf Feindlichem Territorium befand. „Zumindest gibt es keine automatischen Geschütztürme…“ meinte dann ein anderer Soldat. „Ja, ich hasse die Dinger.“ Stimmte ihm einer seiner Kameraden umgehend zu. „Achtung Bewegung voraus!“ warnte Spezialist Cals dann. Sofort verstummten die Konversationen der Soldaten Untereinader während sie alle in Position gingen um den Gesamten Korridor vor sich in ein Sperrfeuer nehmen zu können, keiner der Erfahrenen Soldaten war gewillt ein Risiko ein zu gehen.
Kurze Zeit später kroch ein übel zugerichteter Mann um die Ecke der eine Blutspur hinter sich herzog, offenbar war sein rechtes Bein bei einer Explosion abgetrennt worden, während die Explosion gleichzeitig den Großteil seines Körpers bis zur Unkenntlichkeit verbrannt hatte. Hauptmanns Scotts hatte umgehend Mitleid mit ihm und wusste dass kein Arzt diesem Mann mehr helfen konnte. Als der Mann dann seinen Kopf hob um zu den Soldaten auf zu sehen nahm das was von seinem Gesicht übrig war einen Flehenden Ausdruck an und er meinte mit einer zittrigen Stimme: „Bitte habt Gnade, beendet es.“, „So soll es sein.“ Erwidert Hauptmann Scotts umgehend, er sah keinen Grund warum er der Bitte des im Sterben liegenden ausschlagen sollte ehe er seine Seitenwaffe zückte und den Mann mit einem gezielten Kopfschuss von seinem Leid erlöste. „Weiter.“ Orderte er dann ohne die Leiche weiter zu beachten, als Soldat war er es gewohnt Tote und im Sterben liegende zu sehen und auch wenn es nie ein schöner Anblick war, so hatte er sich doch erstaunlich schnell damit arrangiert. „Armes Schwein.“ Stellte dann einer der Soldaten fest als sie an dem Leichnam vorüber gingen. „Ja, ich möchte sein Schicksal nicht teilen.“ Stimmte Hauptmann Scotts umgehend zu, nur weil der Betreffende zu der Bordbesatzung eines VVR Schiffes gehört hatte und damit ein Feind des Acharrus Staates war bedeutete das nicht das Hauptmann Scotts keine Empathie für ihn empfinden konnte. „Spezialist irgendetwas Neues?“ fragte Hauptmann Scotts dann. „Negativ Sir, es scheint das der Großteil der Besatzung längst evakuiert hat oder während des Gefechtes Getötet wurde.“ Antwortete Spezialist Calas umgehend. „Verstanden.“ Quittierte Hauptmann Scotts umgehend auch wenn er den Optimismus seines Untergebenen nicht gerade teilen konnte.
Einige weitere Minuten später hatte sich der Trupp dann vor verriegelten Schotten eingefunden die den an den Wänden angebrachten Schildern nach zum Computerkern, dem Kampfinformationszentrum und der Kommandobrücke führten, also dem Nervenzentrum und Gehirn des Schiffes, der beste Ort um Informationen zu sammeln. „Die Schotten wurden versiegelt Sir, wir müssen Sie aufbrechen.“ Stellte Spezialist Calas dann nach einer kurzen Lagesondierung fest. „Ordon?“ verlangte Hauptmann Scotts umgehen. „Immer zur Stelle Sir.“ Bestätigte Ordon Maxwell sofort ehe er die Schotten eindringlich musterte. „Das sollte nicht zu schwer werden. Eine gut platzierte Schneidladung wird Wunder vollbringen.“ Stellte Ordon Maxwell dann fest. „Eine Schneidladung gegen ein Sicherheitsschott, sind Sie sich da sicher Ordon?“ fragte Hauptmann Scotts umgehend überrascht, immerhin waren Sicherheitsschotten in der Regel so gebaut das Schneidladungen eben nicht funktionierten. „Ja bin ich Sir.“ Bestätigte Ordon Maxwell umgehend. „Also gut, tun Sie es. Der Rest in Aufbruchsformation!“ befahl Hauptmann Scotts dann, schlussendlich war der Ordon derjenige mit der Spezialausbildung in Hinblick auf Sprengstoffe. Ohne daraufhin großartig zu Diskutieren begaben sich die Soldaten routiniert und geübt auf Position die korrekte Vorgehensweise beim Aufbrechen einer Türe war eines der ersten Dinge die man auf der Kaiserlichen Marineakademie lernte, die meisten Marineinfanteristen beherrschten dieses Manöver daher im Halbschlaf. „Sprengsätze in Position, Zündung auf ihr Zeichen Sir.“ Meldete Ordon Maxwell dann nachdem er seine Arbeit abgeschlossen hatte und seine Eigene Position in der Formation einnahm von der aus es ihm möglich war mit seiner schweren Schnellfeuerwaffe den Türrahmen unter ein Unterdrückungsfeuer zu nehmen. Hauptmann Scotts versicherte sich daraufhin aus alter Gewohnheit noch einmal das alle seine Männer auf Position waren und damit nicht in Gefahr liefen von der Sprengladung oder eventuellem Abwehrfeuer dahingerafft zu werden ehe er meinte: „Zündung!“
Sofort auf den Befehl des Hauptmannes leuchteten die Sprengladungen grell auf und es war ein lautes Zischen zu hören als die Plasmaladungen in das Metall der Schotten fuhren. Sobald das Zischen verklungen war schwallte dicker Rauch von den Schotten her und es war ein lautes Krachen zu hören. Hauptmann Scotts hatte in der Zwischenzeit in weißer Voraussicht auf die Thermalsicht seines Visors umgeschaltet und konnte daher sehen dass die Schneidladungen zwar etwas bewirkt hatten, jedoch damit gescheitert waren das Schott komplett zu durchtrennen. „Ordon?“ fragte er daher und sparte sich einen hämischen Kommentar, dazu war er zu Professionell. „Es scheint ich habe die Dicke des Schotts unterschätzt Sir.“ Stellte Ordon Maxwell fest während er aufmerksam die noch immer glühende Schnittkante sowie das Loch musterte das seine Ladung in das Schott gefressen hatte. „Multilagen Verbundkonstruktion, interessant.“ Murmelte der Ordon dann ehe er Routiniert eine zweite Schneidladung anbrachte. „Vermutlich ist das Schott so gebaut dass es Druckwellen abfängt und damit vor Explosionen oder Explosiven Dekompressionen schützt.“ Mutmaßte Spezialist Calas dann. „Kriegen Sie das auf?“ fragte Hauptmann Scotts lediglich ohne sich weiter an der Unterhaltung zu beteiligen. „Ja Sir, die zweite Ladung sollte genügen.“ Bestätigte Ordon Maxwell. „Hoffen wir es.“ Dachte sich Hauptmann Scotts daraufhin, verkniff sich jedoch einen dementsprechenden Hinweis, jetzt war weder die Zeit noch der Ort für dumme Kommentare. „Ladung angebracht, Zündung auf Ihr Zeichen Sir.“ Meldete Ordon Maxwell dann, welcher schon wieder in Position stand. „Zündung Ordon.“ Orderte Hauptmann Scotts sofort. Erneut ertönte daraufhin ein lautes Krachen während die Ladung grell aufblitzte und den Korridor mit Rauch füllte, würden die Soldaten keine Luftdichten Helme tragen und über ein Umgebungsluftunabhängiges Lebenserhaltungssystem welches in ihre Rüstungen integriert war verfügen würden sie wohl auch einen Beißenden Gestank wahrnehmen der von dem verkohlten Metall ausging.
~~~fortsetzung im nächsten Post~~~