Kapitel 3: Konferenz mit Hindernissen
Sabine bemerkte umgehend dass sich die Atmosphäre im Konferenzraum änderte als sie mit der Delegation des Acharrus Staates im Schlepptau eintrat. Sämtliche Gespräche waren schlagartig abgerissen und alle Augen hatten sich auf den Eingang gerichtet. Die meisten Blicke, der vor allem Männlichen, Delegierten klebten dabei förmlich an der nur spärlich bekleideten Kronprinzessin und sahen dabei auch nicht gerade auf Diplomatischer Ebene Interessiert aus. Obwohl Sie die Blicke bemerken musste wirkte Kronprinzessin Ahrissa zu Sabines Erleichterung nicht so als würde sie sich großartig darum scheren, allerdings war es auch durchaus möglich das sie darauf gepokert hatte ihre Weiblichen Reize einsetzen zu können um einen Vorteil in den Verhandlungen zu erhalten. Sabines Stellvertreter Delegierter Steven Brown wirkte neben seinem erotischen Interesse für die Kronprinzessin allerdings vor allem erleichtert. Was nicht weiter verwunderlich war, immerhin hatte sie ihm Aufgetragen die Zeit zu nutzen und die Konferenzteilnehmer darauf einzuschwören die Zahlreichen kleineren Fehden Untereinader endlich ruhen zu lassen und auf das gemeinsame Ziel, die Wiederinbesitznahme sämtlicher früherer Menschlichen Kolonien hinzuarbeiten. „Begrüßen Sie bitte Kronprinzessin Ahrissa von Acharrus. Abgesandte des Acharrus Staates und erfreulicherweise Heute hier um mit uns über unser aller gemeinsamer Zukunft zu sprechen.“ Stellte Sabine die Kronprinzessin dann vor und hoffte dabei nicht ausversehen irgendetwas Falsches gesagt und die Kronprinzessin damit ausersehen beleidigt zu haben. Ein kurzer Seitenblick auf die jungen Frau beruhigte sie jedoch umgehend wieder, wenn sie ausversehen in ein Fettnäpfchen getreten war, so war es offenkundig nicht schlimm genug als das Ahrissa ihre Fassung verlor. Während die meisten Delegierten die Neuankömmlinge noch Kritsch und neugierig musterten erhob sich Willis samt seiner Delegation umgehend ehe er sich etwas steif und ungeübt vor der Kronprinzessin verneigte. Willis Begleiter taten es ihm umgehend gleich worauf Willis sprach: „Es ist mir eine Freude euch kennen zu Lerne Kronprinzessin Ahrissa von Acharrus. Ich hoffe Ihr gestattet das ich euch im Namen der Solari Föderation freundliche Grüße für euch und euer Volk überbringe.“ Kaum hatte er geendet übernahm Botschafterin Girard das Wort, zwar Verzichttee sie auf eine Verbeugung, senkte den Kopf allerdings respektvoll als sie sprach: „Auch ich grüße euch im Namen der Republik Centauri Kronprinzessin Ahrissa von Acharrus.“ Während auch die anderen Delegation nach und nach ihre Grußworte entrichteten, die einen mehr, die anderen weniger Respektvoll, bemerkte Sabine das die Kronprinzessin jeden der Botschafter genau betrachtete als sie sprachen. Den analytischen Blick den sie dabei aufgesetzt hatte kannte Sabine nur zu gut, er kündete von einer analytischen Intelligenz hinter der Jugendlichen Fassade.
„Möchten Sie nicht auch etwas sagen Botschafter Zhaidan?“ fragte dann Steven, Sabine entging der Stichelnde Unterton ihres Assistenten dabei nicht, vermutlich genau wie allen anderen Anwesenden. „Nein. Ich werde die Vertreterin eines autoritären Regimes nicht grüßen. Es gibt auch ohne sie schon genug Probleme.“ Stellte Botschafter Zhaidan umgehend weniger Diplomatisch fest. „Botschafter Zahidan des Astoria Konzerns, muss ich Sie daran erinnern das Sie für die Dauer dieser Konferenz an den Diplomatischen Kodex der Galaktischen Union gebunden sind?“ fragte Sabine umgehend schneidend, sie würde nicht zulassen das der unkooperativen Vertreter des Astoria Konzerns die Konferenz Torpedierte. „Nein Frau Delegierte. Ich entschuldige mich für meine Voreilligen Worte.“ Erwiderte Botschafter Zhaidan daraufhin spitz, schob jedoch keinen Gruß hinterher. „Manchmal kann ich die Regierung der Solari Föderation und ihre Abneigung gegen Astoria nur zu gut verstehen…“ dachte sich Sabine daraufhin beließ es jedoch dabei, das war ein Thema für eine andere Gelegenheit. „Bitte nehmen Sie Platz, ich hoffe Ihre Sitzgelegenheit erfüllt Ihre Ansprüche Prinzessin.“ Meinte Sabine dann und deutete auf eine Freie Sitzgruppe an dem großen Ovalen Tisch um den die Delegation herum saßen. Die Delegation der Union saß dabei am einen Kopfende, während Kronprinzessin Ahrissa schweigend das andere Kopfende in Beschlag nahm. Die Vertret der Mitgliedsstaaten der Union saßen dabei an den Flanken des Tisches, immerhin ging es um eine Formelle Verhandlung zwischen dem Acharrus Staat und der Galaktischen Union. Nachdem sich dann alle außer die Leibwächterrinen der Prinzessin gesetzt hatten ergriff Kronprinzessin Ahrissa das Wort, ihre Stimme klang dabei so selbstsicher und Autoritätsgewohnt wie zuvor: „Dies ist ohne Frage ein Geschichtsträchtiges Ereignis. Es ist lange her das die Bewohner des Acharrus Systems Kontakt zu Zivilisierten Welten hatten. Im Namen meines Vaters Kaiser Achar III. und der Bevölkerung des Acharrus Staates kann ich ihnen allen daher garantieren das wir nicht an einer Eskalation interessiert sind. Wir sehen die Chancen die eine Zusammenarbeit birgt. Allerdings muss ich Sie auch warnen, wir werden unser Territorium und unsere Bevölkerung um jeden Preis schützen. Egal ob vor Piraten und Plünderern oder falschen Freunden.“, „Lügen. Eine schöne Geschichte haben Sie sich da ausgedacht, zu dumm nur das ich um die Wahrheit weiß. Diese Leute sind nicht an Frieden und Koexistenz interessiert. Seit einer unserer Aufklärer vor zwei Jahren über sie gestolpert ist gibt es nichts als Anfeindungen und Scharmützel.“ Erwiderte Botschafter Zhaidan aufbrausend und konnte dabei noch schärfere Worte wohl nur mit Mühe unterdrücken.
„Wenn es mich nicht Täuscht Botschafter, sind es die Sicherheitstruppen des Astoria Konzerns die beständig Einfälle in unser Territorium versuchen.“ Kontere Kronprinzessin Ahrissa herablassend, es war mehr wie eindeutig das die Kronprinzessin eine ähnlich niedrige Meinung von dem Astoria Boshafter hatte wie eben jener von ihr. Botschafter Zhaidan schnaubte daraufhin aufgebracht ehe er erwiderte: „Das sind keine Bewaffneten Invasionstruppen, lediglich eskortierte Prospektoren und Rettungsteams. Wie Sie alle sehen können, kann man diesen… diesen Menschen nicht trauen. Sie greifen alles und jeden Grundlos an und werden erst Ruhe geben wenn ihr Freiheitsverachtendes Regime die ganze Galaxis kontrolliert. Wir sollten daher so schnell wie möglich eine Flotte zusammenstellen um einen Präventivschlag durchzuführen und diese sogenannte Prinzessin umgehend inhaftieren lassen!“, „Genug jetzt Botschafter!“ fuhr Sabine dann dazwischen Sie hatte genug gehört und insbesondere die leisen Gespräche die entlang des Tisches geführt wurden zeigten ihr deutlich das sich die Konferenz jetzt schon in eine Richtung bewegte die ihr gar nicht gefallen wollte. Während der Botschafter zur Antwort lediglich ein verächtliches Schnauben ertönen lies, wandte sich Sabine an Kronprinzessin Ahrissa und meinte: „Ich bitte den Ton Botschafters Zhaidans ein weiteres mal zu entschuldigen, allerdings hat er nicht ganz unrecht. Wir wissen dass der Acharrus Staat schon seit längerem Kontakt mit dem Astoria Konzern hergestellt hat und dass es seitdem Konstante Aggressionen beider Seiten an der Grenze gibt. Ich hoffe Sie werden verstehen dass wir als Galaktische Union das nicht tolerieren können.“, „Es ist zutreffend dass der Kontakt zu dem Astoria Konzern schon vor längerer Zeit hergestellt wurde. Allerdings habe ich nicht gelogen Frau Delegierte. Was Botschafter Zhaidan wohlweißlich verschweigt ist die Tatsache dass nahezu wöchentlich Schiffe voller Flüchtlinge aus dem Raum des Astoria Konzerns die Grenze überqueren, oftmals von Kampfschiffen der Sicherheitskräfte verfolgt. Aus den Erzählungen der Flüchtlinge wissen wir von den Menschenunwürdigen Verhältnissen unter denen die Rangniederen Angestellten dieses Konzerns zu leiden haben und das die Konzernführung Dissidenten lieber tötet als sie gehen zu lassen. Was die Prospektoren angeht: Ich bezweifle das unsere Prospektoren im Raum des Astoria Konzerns willkommen währen. Alles was der Acharrus Staat tut ist was jeder Staat tun sollte, wir schützen unserer Grenzen.“ Antwortete Kronprinzessin Ahrissa sachlich.
„Also geben Sie zu das Sie unsere Leute fest halten?! Sehen Sie denn nicht alle was hier für ein Spiel gespielt wird, der Astoria Konzern hat schon viele wichtige Mitarbeiter an diese Herrschsüchtigen Autokraten verloren. Das ist mit Sicherheit nur die erste Phase ihres Planes.“ Erwiderte Botschafter Zhaidan umgehend. „Ich sagte und bestätigte lediglich dass wir Flüchtlinge jeglicher Abstammung Asyl gewähren und schnellstmöglich in unsere Gesellschaft integrieren.“ Stellte Kronprinzessin Ahrissa umgehend klar, behielt im Gegensatz zu Botschafter Zahida jedoch eine völlig gefasste und ruhige Tonlage bei. Es war mehr wie offensichtlich dass es größerer Geschütze bedurfte um ihre Selbstbeherrschung ins Wanken zu bringen. „Dennoch haben Einheiten der Kaiserlichen Flotte auf Eigentum des Astoria Konzerns das Feuer eröffnet. Auch wenn die Beweggründe eventuell nachvollziehbar sind, muss ich Sie daran erinnern das ein Betritt des Acharrus Staates zur Galaktischen Union voraussetzt das die Konflikte Diplomatisch und nicht mit Waffengewalt gelöst werden. Das sollten sich auch einige der anderen Anwesenden hier zu Herzen nehmen. Außerdem muss ich darauf pochen das die Zuwanderrung aus dem Astoria Territorium gestoppt wird, als Mitglied der Galaktischen Union gilt der Astoria Konzern als sicher für seine Bevölkerung, gründe eventuellen Dissidenten Asyl zu gewähren sind daher nicht gegeben.“ Meinte Sabine dann, zwar glaubte sie durchaus dass die Führung des Astoria Konzernes die Regeln gerne ein wenig beugte, aber schlussendlich war sie an die Gesetze der Union gebunden ob es ihr in diesem Fall gefiel oder nicht.
Während Botschafter Zhaidan daraufhin sehr selbstzufrieden aussah, was Sabine ein definitiv schlechtes Gefühl bescherte sah das Gesicht der Kronprinzessin wie versteinert aus. „Hoffentlich ist sie eine gute Verliererinn…“ dachte sich Sabine dann und warf einen Blick auf die beiden Leibwächterrinnen der Prinzessin die, ihre bereit stehenden Sitzgelegenheiten ignorierend, hinter Ihrer Herrin standen und dabei eben jene Flankierten und sich bisher kein bisschen geregt hatten, nicht einmal ihre Augen hatten sich Bewegt. Auch jetzt erinnerten die beiden Frauen eher an Statuen wie an lebende Wesen und Liesen keinen Mucks erkennen. „Was für eine Selbstbeherrschung.“ Dachte sich Sabine bei diesem Anblick anerkennend und durchaus etwas neidisch. Schließlich ertönte dann ein leises lachen und Sabine stellte verwirrt fest das Kronprinzessin Ahrissa bislang offenbar versucht hatte ihr Lachen im Zaum zu halten. „Alles in Ordnung mit Ihnen Kronprinzessin Ahrissa?“ erkundigte sie sich daher vorsichtshalber. Die Angesprochene schien es daraufhin außerordentlich schwer zu haben zu sprechen und meinte: „Es geht mir gut, danke der Nachfrage Frau Delegierte. Ich finde es lediglich äußerst amüsant das Sie davon ausgehen zu scheinen das der Acharrus Staat der Galaktischen Union beitreten möchte.“ Nun war Sabine noch weiter verirrt und fragte daher: „Wollen Sie das denn nicht?“, „Nein. Der Acharrus Staat hatte nie die Absicht der Union beizutreten und wird dies auch in Absehbarer Zukunft nicht wünschen. In Fakt ist es das erklärte Ziel meines Vaters, Kaiser Achar III. die Unabhängigkeit unseres Staates zu garantieren.“ Antwortete Kronprinzessin Ahrissa die ihren Heiterkeitsanfall mittlerweile wieder halbwegs unter Kontrolle hatte. Diese Antwort schlug bei den anderen Delegationen ein wie eine Bombe, sie waren alle davon ausgegangen das der Acharrus Staat der Union beitreten wollte und hatten sich daher vorgestellt Forderungen stellen zu können, Sabine eingeschlossen.
~~~fortsetzung im nächsten Post~~~