Epilog/Kapitel 72: Das neue Goldene Zeitalter
Der Wind fuhr Ahrissa durch das Kunstvoll geflochtene Haar und lies die darin eingewobenen goldenen Bändchen wild aufflattern, doch das störte Ahrissa nicht im Mindesten. Der Wind war beinahe unerträglich heiß und sie spürte die Zahllosen Sandkörner welche die Luft mit sich trug auf ihrer nackten Haut. Acharrus war noch immer ungezähmt und wild, selbst die hartgesottenen Acharrenen waren ihrer Meinung nach lediglich von dem Planeten Geduldet, aber mehr auch nicht. Und das war es was Ahrissa so sehr an ihrer Heimat gefiel, sie ließ sich nicht verbiegen, egal von wem. Allerdings bedeute das nicht das Acharrus sich nicht ändern konnte, der Planet hatte in seiner Kolonisierten Geschichte schon mehrere Änderungen des Plantaren Klimas sowie der Geologischen Aktivität erfahren, die meisten dieser Ereignisse waren dabei Menschengemacht gewesen. „So wie sich die ewigen Dünen ändern können, können auch wir das.“ Dachte sich Ahrissa daher und lies nachdenklich etwas Sand zwischen ihren Fingern hindurch rieseln. In dem letzten Jahr hatte sich immerhin einiges getan, das offensichtlichste Symbol dieser Ereignisse ragte dabei direkt vor Ahrissa aus dem Boden, das neu errichte Konzil der Sonnen das auf den Geheiß ihres Vaters Kaiser Achar III. in absoluter Rekordzeit aus dem Boden gestampft worden war und die neueste Ergänzung des Acharranischen Palastkomplexes darstellte. Es diente als Tagungsort für die Parlamentarische Versammlung des neu gegründeten Sternenbundes dem, entgegen aller Erwartungen, auch der Acharrus Staat beigetreten war. Zwar hatte der Sternenbund, ebenso wie die Galaktische Union vor ihm, seinen Sitz auf der Erde der angestammten Heimat der Zivilisation und Menschheit, aber es gehörte zu den neuen Regularien das die Parlamentarischen Voll Versammlungen abwechselnd am Regierungssitz eines jeden Mitgliedsstaates stattfanden, dadurch sollte gewährleistet werden das sich der Sternenbund nicht wie sein Vorgänger von seinen Mitgliedern entfremdete und die Abgeordneten mit eignen Augen sehen konnten wie viel verschiedene Kulturen sie vertraten. Weniger Überraschend hatte ihr Vater Ahrissa als Anführerin der Acharranischen Delegation bestimmt, weshalb es jetzt in Ahrissa Zuständigkeitsbereich viel die Interessen der Acharranischen Bevölkerung und im weiteren Sinne die der Grenzwelten allgemein, gegenüber dem Sternenbund zu vertreten. Eine Aufgabe die sie bislang relativ erfolgreich gemeistert hatte.
So herrschte zu Ahrissa Überraschung kein Klima der Abneigung mehr gegenüber ihr oder den Grenzwelten im Allgemeinen, es machte daher den Anschein dass die meisten Vertreter der Kernkolonien endlich ihre Vergangenen Fehler begriffen hatten. Plötzlich viel dann ein Schatten über Ahrissa und sie spürte wie ihr jemand die Hand auf die Schulter legte. „Ich dachte mir dass du hier bist, nachdem deine Gemächer verwaist waren.“ Stellte dann eine Stimme fest die Ahrissa umgehend ihrem Vater zu ordnete was keine Meisterleistung war. Jemand anderen hätte ihre Leibwache immerhin mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ohne Vorwarnung aufgehalten. „Hast du mich gesucht Vater?“ fragte Ahrissa dann und drehte sich zu ihrem Vater herum. „Ja. Die Präsidentin ist so eben mit ihrem Gefolge eingetroffen und hat nach dir gefragt. Sie möchte wohl den Ablauf für Morgen mit dir durchsprechen.“ Antwortete Achar. „Seit wann erledigst du Dienstbotengänge? Du bist der Acharranischen Kaiser, nicht irgendwer.“ Fragte Ahrissa dann es war offensichtlich dass ihr Vater ihr nicht die gesamte Wahrheit erzählte. „Du hast Recht das tue ich für Gewöhnlich nicht. Aber ich wollte mir etwas die Beine vertreten und außerdem wollte ich sowieso unter vier Augen mit dir Sprechen.“ Antwortete Achar. Ahrissa wohlste daraufhin umgehend auf Hab Acht Stellung, wenn ihr Vater mit ihr alleine Sprechen wollte konnte es nicht um viele Themen gehen. „Vater bitte…“ begann sie daher zu flehen. „Du weißt doch gar nicht was ich will?“ erwiderte Achar umgehend. „Nein, aber ich ahne es. Du möchtest nicht wegen vielen Dingen mit mir alleine Sprechen und in der Regel ist keiner der Gründe Sonderlich angenehm.“ Antwortete Ahrissa sachlich.
Achar kicherte daraufhin kurz ehe er meinte: „Ich sehe schon, ich muss an meiner Reputation Arbeiten.“ Da Ahrissa daraufhin schwieg fuhr er nach einer kurzen Pause fort: „Du hast Recht, vermutlich ist das Thema welches ich Ansprechen möchte für dich tatsächlich unangenehm, aber es ist Wichtig.“, „Ich weiß Vater. Es ist immer wichtig.“ Stellte Ahrissa seufzend fest. „Ahrissa ich möchte nicht das du selben Fehler wie ich machst. Das Amt des Kaisers ist ausgesprochen fordernd wie du weißt. Es ist nahezu unmöglich die Anforderungen gegenüber dem Volk gleichzeitig mit denen gegenüber der eigenen Familie zu stemmen. Ich war dieser Herausforderung nicht gewachsen wie du und deine Mutter leider erfahren habt. Und nun bin ich ein alter Mann der das Ende seiner Existenz nahen spürt.“ Meinte Achar dann. „Vater, sag so etwas nicht. Du bist noch immer stark und Gesund.“ Meinte Ahrissa dann beinahe ängstlich, sie konnte sich im Moment nicht Vorstellen ohne ihn zu Leben, trotz seinen Versäumnissen als Vater in ihrer Jugend. „Es ist nur eine Frage der Zeit bis sich das ändert. Auch Kaiser leben nicht Ewig Ahrissa. Ich fürchte mein Ende nicht und ich weiß das der Acharrus Staat bei dir in guten Händen sein wird aber wie ich bereits sagte: Du sollst nicht meine Fehler wiederhohlen. Ich werde wohl noch ein paar Jahre zu leben haben und du solltest diese Zeit nutzen Ahrissa. Nutzen für das eine was wirklich Zählt.“ Antwortete Achar. „Ich verstehe nicht Vater.“ Stellte Ahrissa dann verwirrt fest, für Gewöhnlich drückte sich ihr Vater nicht in Rätseln aus und kommunizierte klar und deutlich was er zu sagen hatte. „Ich spreche von deiner eignen Familie Ahrissa. Noch mag es dir fern erscheinen aber eines Tages wirst du einen Erben benötigen und dann wird es zu spät sein mit der suche anzufangen. Ich weiß dass dir die Vorstellung missfällt dich binden zu müssen aber du solltest nie Vergessen das ein wahrhaft Loyaler Partner mehr ist als jemand der das Bett mit dir teilt. Ohne deine Mutter wäre ich nicht wer ich Heute bin. Sie war immer für mich da wenn ich Hilfe benötigt habe und oftmals auch dann wenn ich es selbst nicht gesehen habe. Ich wusste immer das ich ihr alles erzählen kann und das sie mich Verstehen wird, irgendwie. Wir alle brauchen diese Speziellen Menschen in unserem Leben, insbesondere wir Kaiser.“ Erklärte Achar dann.
Ahrissa atmete daraufhin undamenhaft aus und lies die Schultern hängen, ihr Vater hatte wieder einmal recht: Ihr war dieses Thema ausgesprochen unangenehm. „Mir missfällt keine Vorstellung Vater, es ist nur das ich mich nicht wirklich zu irgendjemandem hingezogen fühle. Kann ich nicht einfach einen anderen Erben bestimmen?“ meinte sie dann hoffnungsvoll. „Ist das so? In diesem Fall hast du wohl lediglich noch nicht den Richtigen getroffen.“ Erwiderte Achar schmunzelnd und mit einer Hochgezogenen Augenbraue. „Ich bin Glücklich wie ich bin Vater. Ich benötige keinen Ehemann dafür.“ Protestierte Ahrissa umgehend. „Eventuell ist das alles meine Schuld, einmal mehr. Ich habe dir überhaupt keine Zeit gelassen eine normale junge Frau zu sein und deine Gefühle zu erkunden.“ Stellte Achar dann in einem Tonfall fest der klar machte dass er mehr zu sich selbst sprach als zu Ahrissa. „Unsinn! Ich bin eine Prinzessin und kann es mir nicht erlauben mich in eine Spirale von bedeutungslosen Beziehungen zu verlieren. Es gibt wichtigere Dinge.“ Beharrte Ahrissa umgehend der die Vorstellung eine eigene Familie zu gründen irgendwie Angst machte. „Wie lächerlich… Ich habe ganz andere Dinge überstanden.“ Dachte sie sich daher selbst. Achar schüttelte daraufhin langsam den Kopf und meinte: „Niemand verlangt von dir dich in Bedeutungslosen Beziehungen zu verlieren. Aber du solltest dir zumindest die Chance geben denjenigen zu finden mit dem du alt werden und deine Kinder großziehen willst.“, „Aber Vater die jungen Männer die mir aufgrund von Mutters Taktieren ständig zufällig über den Weg laufen sind größtenteils nicht auszustehen!“ erwiderte Ahrissa und rahmte das zufällig dabei mit ihren Fingern in Anführungszeichen, natürlich wusste sie das die meisten dieser Begegnungen alles andere als Zufällig waren und vielmehr auf die gut gemeinte aber dennoch nervige Intervention ihrer Mutter zurück gingen.
Achar lachte daraufhin auf ehe er meinte: „In dem Fall musst du denjenigen finden den du ausstehen kannst zudem hat niemand gesagt das es ein Adliger sein muss Ahrissa. Ich wäre der letzte der dir die Herkunft deines Partners vorhalten würde.“, „Und wie soll ich das anstellen?“ fragte Ahrissa umgehend. „Lerne sie kennen, sprich mit ihnen.“ Antwortete Achar mit einem belustigten Unterton. „Aber Vater, ich bin die Kronprinzessin! Wie soll ich mich ungezwungen mit jemand anderem Unterhalten?“ meinte Ahrissa dann. „Sehr Richtig du bist die Kronprinzessin und dazu die vermutlich letzte wirkliche Prinzessin der Galaxis. Eventuelle Bewerber würden wohl Schlange stehen um dir ihre Aufwartung zu machen. Nutze das, Organisiere Feste, Bälle was auch immer und siebe diejenigen Heraus die nur an deiner Position interessiert sind. Du wirst es Wissen wenn du den Richtigen gefunden hast, glaube mir.“ Antwortete Achar. „Aber das hört sich so schrecklich aufwändig an.“ stellte Ahrissa dann resigniert fest. „Dann lasse es bleiben und Mische dich anderweitig unter das Volk. Ich habe deine Mutter auch nicht auf einem Ball kennen Gelernt.“ Erwiderte Achar Schulterzuckend. „Wie denn dann?“ fragte Ahrissa sofort neugierig. „Eventuell erzähle ich dir diese Geschichte eines Tages Ahrissa, aber nicht Heute. Du hast im Moment keine Zeit zu verlieren weshalb ich dich vorläufig von allen Verpflichtungen entbinde um dir die Chance geben zu können eine normale junge Erwachsene zu sein. Genies es, dies werden die vermutlich besten Jahre deines Lebens also Verschwende sie nicht! Die Krone kann noch etwas auf dich warten, ich werde sie solange hüten.“ meinte Achar dann. „Aber Vater…!“ protestierte Ahrissa umgehend aufgebracht. „Keine Widerrede! Betrachte es als Kaiserliche Anordnung wenn es sein muss.“ Konterte Achar umgehend. „Wie du wünschst Vater.“ Grummelte Ahrissa daraufhin mit herabsinkenden Schultern, ihre Mutter würde ob dieser Neuigkeit wohl Freudensprünge machen, Ahrissa eigene Motivation lies dagegen ordentlich zu wünschen übrig.
~~~fortsetzung im nächsten Post~~~