Episode 4: "Gefangen" in der Milchstraße
Erde, SGC, Kontrollraum, 12:00 Uhr
Delilah Blue saß im Kontrollraum des SGC. Das SGC war nun seit einigen Wochen ihre Heimat und sie hatte es noch kein einziges Mal verlassen und sich die Erde ansehen dürfen, sie kannte nur das, was sie nach ihrer Landung gesehen hatte. Sie war eine Außerirdische und es schien Leute zu geben, die ihr nicht vertrauten. Wobei, sie würde denen auch nicht unbedingt vertrauen, wenn sie in ihr Universum gekommen wären.
Blue war nicht nur Außerirdische, sondern kam aus einem ganz anderen Universum, in welches sie auch nie wieder zurückkehren konnte, also musste man ein besonders Augenmerk auf sie legen. Es konnte ja sein, dass sie eine Spionin war und eine Invasion mit ihrer Spezies plante. Das war ein absurder Einfall gewesen, worüber sie nur hatte lachen können.
Niemand hatte ihr abgenommen, dass sie eigentlich aus Australien stammte. Diesen Tipp hatte ihr Janet Fraiser gegeben, nachdem sie Blue und ihre Tochter ins SGC gebracht hatte. Sie hatte sich ein wenig über dieses Land im Internet informiert. Man hatte ihr aber nicht geglaubt, sondern sie sofort in die Schublade „Außerirdische“ gesteckt, zumindest diejenigen, die nicht in das Geheimnis der jungen Frau eingeweiht waren.
Sie hatten ihr gesagt, dass sie ihr Schiff schon noch finden würden. Jetzt bei diesem Gedanken daran, musste Blue unwillkürlich grinsen. Ihr Schiff, die Pride of Dathomir, war gar nicht so leicht zu finden, sie war eigentlich sehr gut versteckt. Sie war so dunkel wie der Himmel im Universum und sie schwebte über dem Pol eines Planeten namens Saturn, dort konnte sie sicher nicht geortet werden. Man würde sich also dumm und dämlich suchen.
Mittlerweile hatte sie sich gut eingelebt und war für die Wissenschaftler im SGC eine fast unabkömmliche Unterstützung geworden. Dr. Bill Lee, Samantha Carter und Daniel Jackson schätzten ihre Arbeit sehr und auch die beiden Ärztinnen es SGC, Dr. Lam und Dr. Fraiser nahmen ihre Hilfe wo sie nur konnten in Anspruch. Immerhin hatte sie auf ihrer Heimatwelt zu den Heilerinnen gehört, .
Die meisten Leute im SGC vertrauten ihr, so auch Chief Master Sergeant Walter Harriman, der ihr die Aufsicht im Kontrollraum anvertraut hatte, während er Mittagspause machte. Sie war natürlich nicht ganz alleine. Das Team, welches sonst im Kontrollraum arbeitete, war ebenfalls anwesend. Darüber war Blue ganz froh.
Gerade hatten sie ein Team durchs Tor gehen gelassen, als dieses erneut angewählt wurde. Lt. Simmons und Blue blickten sich an. Sie waren erstaunt, dass das Tor bereits wieder angewählt worden war. Eigentlich wurde kein Team zurück erwartet, da die meisten Teams noch gar nicht so lange unterwegs.
„Blue, das ist Atlantis“, erklärte Simmons, nachdem er den ID-Code überprüft hatte. „Sie haben eine Nachricht für uns. Dr. McKay braucht ein IKEA-Regal.“
„Für was brauchen die ein IKEA-Regal? Und was ist so was schon wieder?“ Blue war ratlos.
„Eigentlich nichts besonderes, weil ein IKEA-Regal eigentlich nur ein Regal ist, zumindest in meinen Augen. Es scheint aber Leute zu geben, die so ein Regal für was Besonderes halten.“
„Ah, okay! Und wo kriegen wir so ein Ding her?“
„Es muss irgendjemand von uns besorgen.“
„Und wie?“
„Internet“, gab Simmons wortkarg zurück.
Die junge Frau wusste, dass sie ihn mit ihrer vielen Fragerei nervte, aber irgendwie war sie noch nicht so ganz mit dem Leben auf der Erde vertraut. Sie würde auch ihre Fassade als Australierin nicht lange aufrecht erhalten können, wenn sie sich weiterhin so benahm. Es war also an der Zeit, dass sie sich weiterhin über den Planeten informierte, sie wollte nicht, dass ihre Tarnung aufflog, denn nur wenige Leute wussten wirklich Bescheid.
Lieutenant Simmons war einer von ihnen, der nichts wusste. Also musste sie sich vor ihm ein wenig zurückhalten in ihrer Ahnungslosigkeit.
„Na, ihr zwei, ihr könnt Mittagspause machen“, wurde das Schweigen durch Harriman unterbrochen.
„Ich hab sowieso schon tierisch Hunger“, freute sich Blue. „Wissen Sie zufällig, wo sich Alysia aufhält, Walter?“
„Sie hat gerade die halbe Kantine leergegessen.“
SGC, in Dr. Fraisers Quartier, ein wenig später
Blue und Janet hatten sich nun daran gemacht, über Internet ein IKEA-Regal zu bestellen.
Da sich die beiden Frauen blendend verstanden und Janet auch über Delilah Blues wahre Identität Bescheid wusste, hatte Blue beschlossen sie wegen des Regals um Rat zu fragen.
Die beiden surften eine Zeit lang im Internet, bis Janet zu fluchen begann. Blue sah sie fragend an.
„Jetzt ist das Internet abgestürzt.“
„Dann heb's auf!“, kommentierte Blue trocken.
Natürlich wusste sie, was man machte, wenn das Internet abgestürzt war, denn den Umgang mit eben diesem hatte sie als erstes gelernt. Sie hatte nur versucht einen Witz zu machen. Sie wollte dieses Vorurteil, Dathomiri würden keinen Spaß verstehen, aus der Welt räumen. Wobei das hier wohl nicht sein musste, denn bis jetzt kannte man sie als lustige, lebensfrohe junge Frau.
„Willst du mich auf den Arm nehmen?“
„Ein bisschen, ja.“
Während Janet den PC neu startete, versankt Blue in Gedanken und dachte daran, wie sie auf der Erde gelandet war.
Rückblende, Starwars-Universum, Äußerer Rand, Quelii-Sektor, Dathomir System, Dathomir, Werften, Pride of Dathomir im Jahr 1501 nach der Schlacht von Yavin
Die Hexengroßmeisterin und General a. D. Sienna Ti inspizierte zusammen mit ihrer Tochter Alysia Aria Deilana Ti, ihrer kleinen Schwester Delia Ti, ihrer Cousine Solana Ti, sowie ihrer besten Freundin Elija Nen-Sarir und ihrer Leibwächterin, der Yuuzhan Vong, Eleni Lah, ihr neues Schiff, die Pride of Dathomir, in den Werften von Dathomir.
Die Pride of Dathomir war ein Supersternzerstörer der Dathomiri-Klasse, eines der größten Projekte, an dem die Dathomiri und die Siedler des Planeten jahrelang gebaut hatten. Die Pride war knapp 21 km lang und dunkelblau. Wer auf diese Idee gekommen war, dem riesigen Schlachtschiff einen solchen Anstrich zu verpassen, wusste eigentlich keiner mehr. Sienna nahm es mit Humor, es war ihr egal, welche Farbe ihr Schiff hatte, solange die Farben nicht zu auffällig waren, dass man sie schon von Weitem entdeckte, sobald sie aus dem Hyperraum kamen.
In wenigen Stunden würde die Dathomiri Kommandantin über dieses gigantische Schiff und fast 750.000 Besatzungsmitglieder werden. Elija würde ihre Stellvertreterin werden. Sie war unglaublich stolz darauf, denn mit der Pride würde ihnen endlich ein erfolgreicher Schlag gegen die Sith gelingen. Vielleicht schafften sie es ja, diese zurückzudrängen.
Die beiden Dathomiri gingen noch einmal die Liste der Besatzungsmitglieder, Jäger und Frachtkapazitäten durch, die man ihnen gegeben hatten. Sie hatten 2000 Bordschützen und etwa genauso viel Soldaten mehr, als ein Supersternzerstörer der die normale Größe hatte. Die üblichen TIE-Jäger, hatten sie durch ihre eigenen Jäger ersetzt und die Anzahl fast verdoppelt. Alles, was imperial war, hatte an Bord dieses Schlachtschiffes nichts verloren, deshalb kam es auch gar nicht auf die Pride.
Auch die Anzahl der Kampf- und Transportschiffe hatten sie aufgestockt. Sienna war der Meinung gewesen, sie brauchten keine Garnisonsbasen. Die Bewaffnung des Schiffs war auch aufgestockt geworden, ebenso die Vorräte.
Als sie die Liste durchging, begann die Dathomir-Hexe zu überlegen, ob die Idee, keine Garnisonsbasen zu haben, wirklich eine gute war. Sie sprach mit Elija darüber, die gestand ihr daraufhin, dass sie beschlossen hatte, dass mindestens eine von Nutzen wäre.
Die vier jungen Frauen, sowie die beiden Mädchen machten sich nun auf den Weg zur Brücke und dieser war ziemlich weit.
Immerhin war die Pride of Dathomir etwa 21 km lang und das einzige Schiff mit dieser Größe. Sie war sogar größer als die berühmte Executor, nach deren Vorbild sie gebaut worden war. Die Pride war das bisher größte Schiff, das jemals eine Werft verlassen hatte. Selbst die Razor's Kiss II war um 1,5 km kürzer, was die Impis bestimmt nicht auf sich sitzen lassen konnten. Keine Frau kommandierte ein Schiff, das größer war als die ihren.